Aufgrund des Hochwassers im Juni musste unser geplanter Budapest-Ausflug auf Juli verschoben werden. Am Freitag starteten wir bei Kaiserwetter in Graz. Nach gut 6 Stunden Fahrt inkl. Apartmentsuche sind wir in Budapest angekommen. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, sind wir gleich aufgebrochen, um die Stadt zu erkunden. Die ersten beiden Wege hatten aber noch wenig mit Fotografieren zu tun. Als erstes suchten wir nämlich einen Bankomaten auf und anschließend gingen wir Mittagessen. Zum einen waren wir sehr hungrig und zum zweiten hatte es ganz leicht zu regnen begonnen... Nach der Stärkung bei einem Italiener und wieder schönem Wetter begannen wir mit der fotografischen Erkundung der Stadt. Wir spazierten an der Basilika St. Stephan vorbei und schlenderten die Zrinyl Utca, einer schönen Fußgängerstraße, bis zur Donau entlang. Dort beschlossen wir, bis zum Sonnenuntergang und zur blauen Stunde zu verweilen. Da es sehr viel zu entdecken gab, verging die Zeit eben so schnell wie der leere Speicherplatz. Kurz nach 20 Uhr tauchte die Sonne hinter dem Burgberg unter und wir warteten bis endlich die historischen Gebäude wie Burgpalast oder Fischerbastei und Kettenbrücken beleuchtet wurden. Exakt um 20:50 Uhr erstrahlten die Gebäude im schönen warmen Licht und bildeten eine fast schon kitschige Kulisse. Peter aus Linz ist in der Zwischenzeit auch zu uns gestoßen und hat die Gruppe, die nun 11 Personen umfasste, vervollständigt. Nach fast 4 Stunden sind wir zum wohlverdienten Getränk marschiert und haben gezeigt, dass der Knipserklub nicht nur fotografieren kann, sondern auch vortrefflich Cocktails vernichten. Dabei wurde viel über Fotografie gesprochen. Gegen 2:30 Uhr sind wir "leicht" angeheitert in unserem Apartment angekommen. Sofort wurden die ersten Fotos auf die Laptops überspielt und begutachtet. Zum Glück hat keiner Fotos gelöscht, da eine Beurteilung in unserem Zustand nicht von Vorteil gewesen wäre. Außerdem beschlossen wir, aufgrund unseres kritischen Zustands, das Fotografieren des Sonnenaufgangs auf den nächsten Tag zu verschieben…
Um exakt 6:05 Uhr ertönte "Captain Jack" mit ca. 120db aus den Innenhof. Jeder einzelne wachte durch diesen Lärm (oder war es doch Musik?) auf. Verwundert stellten wir fest, dass die Sonne trotzdem aufgegangen war, wir aber noch nicht in der Lage waren aufzustehen. Als das Lied zu Ende war, schlief der Knipserklub trotz idealem Fotowetter bis kurz vor 8:00 Uhr weiter. Erst eine Dusche und ein super Frühstück brachten uns wieder langsam auf Touren. Danach konnte der zweite Tag starten... Wir spazierten bis zur großen Markthalle. In diesem wunderschönen Bau wurden viele ungarische Spezialitäten verkauft, ganz umsonst gab es aber viele Motive zu entdecken... Nach dieser ausgiebigen Fotosession ging es gleich weiter zur Freiheitsbrücke. Diese wurde in allen erdenklichen Einstellungen und mit unterschiedlichsten Brennweiten abgelichtet. Auf der anderen Seite haben wir uns einen Kaffee in einem historischen Hotel verdient. Leider war der Kaffee ebenfalls mit historischen Maschinen zubereitet worden und nicht sooo gut. Gestärkt nahmen wir dann bei 32 Grad den Gellértberg in Angriff. Von den zahlreichen Aussichtsplattformen haben wir den Blick über Budapest genossen, durch den Sucher unserer Kameras ;-). Am Gipfel vor der Freiheitsstatue blieb nur Zeit für ein Gruppenfoto und ein Eis, ehe es auf der andern Seite wieder runterging. Wir sind dann der Donau entlang bis zur Brücke marschiert und anschließend ins Apartment. Dort haben wir uns kurz frisch gemacht und sind mit schwerem Gepäck zum Mittag- und Abendessen aufgebrochen. Unsern Hunger entsprechend haben wir uns für ein "all you can eat and drink" Lokal entschiedenen. Hier haben wir beweisen, dass wir nicht nur fotografieren und feiern konnten, sondern auch ordentlich essen. So haben wir unseren "Einsatz von 5500 Forint" mehr als hereingebracht, denn das Buffet wurden mehrmals von 11 hungrigen Knipsern geplündert. Der anschließende Marsch zur Fischerbastei, unserem zweiten Standort für die Abendmotive erwies sich angesichts veränderten Schwerpunkts, müden Füßen und Zeitdruck als sehr anstrengend. Wir haben es aber pünktlich geschafft und gleich 80% der besten Plätze für fast 2 Stunden in "Beschlag" genommen. Unser Hauptmotiv, das Parlamentsgebäude, erwies sich trotz Baustelle mehr als fotogen. Auf dem Rückweg "durfte" wieder fotografiert werden und so brauchten wir fast 3 mal so lange wie für die Anreise... Immer wieder entdeckte jemand ein tolles Motiv welches aufgrund des "Gruppenzwangs" dann von fast allen fotografiert wurde. Kurz vor Mitternacht haben wir wieder unser Apartment erreicht und die Fotos von Tag zwei betrachtet.
Der letzte Tag begann für die "Harten" unter uns sehr früh. Um 4:15 Uhr ließen wir uns mit 2 Taxis wieder zur Fischerbastei bringen. Da unsere Plätze vom Vorgang nicht zugänglich waren, mussten wir den Sonnenaufgang von einem alternativen Standort aus aufnehmen. Die leichte Bewölkung trug zur dramatischen Stimmung bei und jeder der 7 Frühaufsteher wurde mit tollen Bildern belohnt. Zurück zum Apartment ging es wieder zu Fuß. Unterwegs nahmen wir mal eine kleine Stärkung in Form eines koffeinhaltigen Heißgetränks und Süßgebäcks ein. Danach holten wir den Rest der Truppe ab und gingen zum gemeinsamen Frühstück. Gestärkt starteten wir dann in den letzten halben Tag. Zuerst wurde die Synagoge besucht. Dort gab es einige tolle Motive zu entdecken. Anschließend gingen wir zum Bahnhof, der vor allem von der (Außen-) Architektur interessant war, bevor wir den letzten Programmpunkt, das Haus des Terrors besuchten. Hier wird an die Opfer der Nazis, aber auch des Kommunismus gedacht. Bevor wir das Apartment verließen, haben wir uns noch gestärkt und unsere letzten Forint verbraucht.
Gegen 15 Uhr sind wir wieder Richtung Graz aufgebrochen. Ein schönes aber auch sehr anstrengendes Wochenende, welches leider viel zu rasch vergangen ist, war zu Ende. Da aber jeder Knipser mindesten 1000 Fotos mit nach Hause nahm, wird man noch lange an die schöne Zeit in Budapest denken. Ein Dank gilt allen Teilnehmer für die tolle Zeit, welche der Klubgemeinschaft sehr gut tat. Jeder hat jedem geholfen, das Equipment wurde untereinander getauscht und auch wenn jemand mal länger bei einem Motiv hängen blieb, wartete die Gruppe. So macht es echt Spaß. Ein besonderer Dank gilt Michi und Markus, die uns sicher hin und her chauffiert haben!
Teilnehmer: