2011 stieg ein Großteil unserer Klubmitglieder von diversen anderen Bildbearbeitungsprogrammen auf Lightroom 3 um. Bei der Internetrecherche nach Workshops und Tutorials stießen wir immer wieder auf „neunzehn72.de“. Nachdem alle Podcasts von Patrick Ludolph (so der Kopf hinter neunzehn72) angesehen und abgearbeitet wurden, stand einem erfolgreichen Einstieg in das Programm nichts mehr im Weg. Um aber auch das „Letzte“ aus dieser Software herausholen zu können, kamen wir um einen Kurs nicht herum. Da im Großraum Graz kein entsprechender Workshop angeboten wurde, waren wir einfach so frech und haben Patrick ein „unmoralisches“ Angebot unterbreitet, von Hamburg nach Graz zu kommen und hier einen 2 Tages Workshop durchzuführen. Anscheinend war das Angebot so gut, dass Patrick sofort zugesagt hat. In ca. 20 Mails wurden dann die weiteren Details wie Termin, Unterkunft, Hotel, Schulungsraum,… abgeklärt.
Am Samstag den 10. März war es endlich soweit. Der Tag begann für Patrick und Gerald sehr früh (gegen 4:30 Uhr). Patrick kam mit dem ersten Flugzeug von Hamburg nach Wien und Gerald mit dem ersten Auto von Graz nach Wien. Auf der Fahrt von Wien nach Graz wurden die letzten Details zum Ablauf des Workshops abgeklärt. Da noch etwas Zeit bis zum Start war, haben Gerald und Patrick noch einen kleinen (Foto-)Spaziergang durch die Grazer Altstadt gemacht. Nach einem echten österreichischen Mittagessen (Wienerschnitzel) fuhren wir zum Seminarraum. Ein Dank gilt der Firma Metior, besonders Siegfried Baumann, die uns den Raum kostenlos zur Verfügung stellten. Überpünktlich kamen die Teilnehmer und bauten ihre PCs auf, sodass wir bereits 5 Minuten vor dem offiziellen Start beginnen konnten. Dies zeigte einerseits die Disziplin des Knipserklubs ;-) und andererseits, wie groß die Freude und Erwartungen der Teilnehmer auf diesen Kurs waren.
Gleich zu Beginn machte uns Patrick zwei Dinge klar. Erstens: Fotografie und Nachbearbeitung sind Geschmacksache. Das Ergebnis muss einem selbst bzw. dem Auftraggeber gefallen und nicht der Fotocommunity. Und zweitens: Ungefähr 100 Wege führen in Lightroom ans Ziel. Im Endeffekt ist es zwar egal wie man ans Ergebnis kommt, ein individueller Workflow erleichtert aber das Ganze ungemein. Patrick hat uns seinen Workflow erklärt. Angefangen vom Import über Auswahl der Fotos (jetzt haben wir endlich die Idee hinter der Bibliothek verstanden) bis hin zum Entwickeln der Bilder. Er hat dabei bewusst darauf verzichtet, uns jedes Menü oder jeden Regler zu erklären. Lightroom ist ein sehr komplexes Programm mit Hunderten von unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten- Patrick zeigte uns nur jene Tools, die er auch in seinem Workflow hauptsächlich benutzt. Dies hat den Vorteil, dass wir uns nur 10-15 Regler merken mussten. Das ist auch für einen ungeübten Hobbyfotografen überschaubar. Während den Erklärungen war auch immer genug Zeit vorhanden, um das Gelernte sofort am eigenen PC an den eigenen Fotos umzusetzen.
Dass unsere Motivation auch am zweiten Kurstag noch voll vorhanden war, zeigte schon die Tatsache, dass wir 10 Minuten vor der geplanten Zeit mit dem Programm beginnen konnten. Nachdem Patrick uns die letzten Punkte seines Workflows näher gebracht hatte, zeigte er uns, wie wir eigene „Presets“ (also Vorgaben) anlegen und verwenden können, um den Arbeitsablauf weiter zu beschleunigen. Auch andere für uns relevante Module (z.B. drucken) und die Neuerungen von Lightroom 4 wurden besprochen. Die letzten beiden Stunden wurden dann dafür genutzt, die noch unbeantworteten bzw. offenen Fragen der Teilnehmer zu beantworten.
Resumee: Patrick hat uns mit seiner lockeren Art sofort für sich gewonnen, so dass von Anfang an eine gute Stimmung am Kurs herrschte. Auch wenn gewisse Fragen öfters gestellt wurden, verlor er nicht die Geduld und hat uns alles sachlich erklärt. Aufgrund der lockeren Atmosphäre hat sich auch keiner der Teilnehmer gescheut, „blöde“ Fragen zu stellen.
Während dem Kurs haben wir auch wieder einmal erlebt, dass „deutsch nicht gleich deutsch ist“. Einige Male war der südsteirische Dialekt doch zu viel für den Norddeutschen Patrick, was seinem Gesichtsausdruck dann auch deutlich zu entnehmen war ;-).
In der abschließenden Feedbackrunde wurde Patrick mit „Superlativen“ überhäuft. Ohne zu übertreiben, hat er diese auch verdient, da er es geschafft hat, sowohl Einsteiger als auch fortgeschrittene Lightroom-Anwender zufriedenzustellen. Da es auch Patrick gut gefallen hat mit dem Knipserklub zu arbeiten, hoffen wir, weitere gemeinsame Workshops veranstalten zu können.
Hochzeitsfotograf aus Hamburg ( http://patrickludolph.de/ )
Teilnehmer:
- Christian Poberschnigg
- Gerald Jagersbacher
- Dietmar Fritz
- Manuela Weber
- Christian Uller
- Martin Herzog
- Werner Stern
- Ralf Wild
- Hannes Kness
- Cornelia Eckert
- Peter Tripp (Gast)