Die heurige Städtereise des Knipserklubs war in zweierlei Hinsicht eine Prämiere. Erstens war es die erste Flugreise, die wir als Klub unternahmen und zweitens haben wir in Hamburg einen Fotoklub getroffen. Später aber mehr dazu.
Bereits im Herbst 2015 wurde Hamburg von den Teilnehmern aus einer Auswahl von 8 Städten zu unserem Reiseziel 2016 auserwählt. Nach der schwierigen Terminsuche konnten wir endlich die Flüge und die Unterkunft fixieren. Damit bei eventuellen Problemen nicht der ganze Klub ausgelöscht wird, sind wir mit 2 unterschiedlichen Flugzeugen angereist ;-) Danach begannen wir mit der Planung der einzelnen Tage in der Hansestadt. Immerhin stand uns nur wenig Zeit zur Verfügung und die musste, zumindest motivtechnisch, gut geplant werden. Aufgrund der Vielzahl an Motiven, Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten zogen wir sogar eine Stadtführung in Betracht. Beim Gedanken, einen "Schirmträger" nachlaufen zu müssen, entschlossen wir aber doch dazu, die Stadt, wie schon in den letzten Jahren, auf eigene Faust zu erkunden. Nachdem der "grobe" Ablauf stand, und der Tag der Abreise näher kam, stieg die Vorfreude ins unermessliche.
Endlich war es soweit. Unser Tag begann bereits sehr früh, da wir von Graz nach Wien zum Flughafen mussten. Gegen 3:45 Uhr sind wir aufgebrochen um pünktlich gegen 6:00 Uhr einchecken zu können. Dort gab es dann eine böse Überraschung, da unser Flug "überbucht" war und nicht alle einen Sitzplatz bekamen. Mit der Intervention, dass wir als Klub unterwegs sind, hat dann aber jeder einen Platz im Airbus A321 bekommen. In Hamburg wurden wir von schlechtem Wetter und leichtem Nieselregen empfangen. Dies trübte unsere Stimmung aber nicht... Nachdem wir das Hotel, nein besser gesagt die Unterkunft erreicht und die Zimmer bezogen hatten, sind wir ohne viel Zeit zu verlieren in die Altstadt, die heute am Programm stand, aufgebrochen. Vom Jungfernstieg und Binnenalster ging es weiter zum Rathaus. Das Tolle war, dass wir es wieder schafften, gemeinsam als Gruppe die Stadt fotografisch zu erkunden. Anschließend sind wir weiter Richtung Hafen - Baumwall spaziert. Dort gab es für uns Fotografen viel zu entdecken. Schiffe, Hafenanlagen, Menschen und Architektur, alles was das Fotografenherz begehrt gab es zu sehen. Da vergaßen wir sogar das schlechte Wetter. Da fotografieren anstrengend ist, und der Chef einen Cocktail-Durst hatte, spazierten wir weiter bis zu den Landungsbrücken und besuchten das Hard Rock Café. Gerald bekam zum Geburtstag einen geilen Speck-Cocktail und ein Ständchen von den Knipsern spendiert. 1 Stunde und 4 Cocktails (zumindest für einen) später gingen wir zurück in die Unterkunft und holten die Stative für die Abendeinheit. Den langen Tag mussten aber einige Tribut zollen und blieben im Zimmer. Der Rest brach auf zur Binnenalster von wo aus wir schön auf die Altstadt fotografieren konnten. Die toll beleuchtete Szenerie mit den Spiegelungen bot sich super als Fotokulisse an. Gegen 23 Uhr sind wir wieder Richtung Hotel gefahren.
Nachdem die Wettervorhersage für den zweiten Tag nicht so gut war, entschlossen wir uns für ausschlafen anstatt vor Sonnenaufgang in den Hafen zu fahren. Um 9 Uhr starteten wir mit der Erkundung der Speicherstadt. Diese ist der größte auf Eichenpfählen gegründete Lagerhauskomplex der Welt und steht seit 1991 unter Denkmalschutz. Wir spazierten vom Baumwall Richtung Philharmonie über unzählige Brücken, vorbei an wunderschönen Backsteinbauten immer auf der Suche nach schönen Fotomotiven. In einem netten Café genoßen wir einen guten Espresso, da es im Hotel nur "schwarzes Wasser" gab. Danach erkundeten wir das schöne Hafengebiet weiter bis St. Katharinen Kirche. Dort kehrten wir um und gingen entlang des Zollkanals zurück zum Baumwall.
Kurz nach 13 Uhr startete unsere zweistündige Hafenrundfahrt. Neben dem faszinierenden Ausblick auf die Speicherstadt, die Landungsbrücken und den Containerhafen begeisterte uns vor allem der Reiseführer mit seinen coolen Sprüchen und interessanten Geschichten. So erfuhren wir zum Beispiel, dass Hamburg mit 2634 Brücken mehr als Venedig, Amsterdam und London gemeinsam hat. Highlight der Fahrt war aber sicher die Vorbeifahrt an der Queen Mary II. Bevor wir uns mit dem Fotoclub Norderstedt getroffen haben, besuchten wir noch den alten Elbtunnel. Der seit 1911 betriebene Tunnel verbindet auf einer Länge von 426,5 Metern die nördliche Hafenkante bei den St. Pauli-Landungsbrücken mit der Elbinsel Steinwerder. Von dort hatte man einen schönen Blick auf die Hafencity.
Um 18 Uhr haben wir uns mit den später angereisten Teilnehmern vom Knipserklub sowie Rolf und Ruth vom Fotoclub Norderstedt getroffen. Wir unternahmen mit ihnen einen Fotospaziergang, um die Stadt und besten Fotospots aus erster Hand kennenzulernen. Auf dem Weg zu unserem ersten Stop, dem "Eindocken" der Queen Mary II im Elbe Dock 17, plauderten wir mit Rolf und Ruth über die Aktivitäten des Klubs und natürlich übers Fotografieren. Als wir bei den Landungsbrücken ankamen, sahen wir, dass auch tausend andere Leute diese Idee hatten. Wir ergatterten uns aber einen Platz und konnten hautnah das ca. 1 1/2 Stunden lange Manöver miterleben. Markus hat ein richtig cooles Timelapse vom Manöver gemacht. Nach einer kurzen Bierpause führten uns Rolf und Ruth in die Speicherstadt zu einigen der schönsten Fotospots von Hamburg. Dabei durfte natürlich das Wasserschloss und das Chilehaus nicht fehlen. Gegen 23 Uhr endete unser gemeinsamer Ausflug und wir machten noch kurz die Bars unsicher. Gegen 1:30 gingen auch die letzten Knipser ins Bett.
Tag 3 begann für einige Teilnehmer sehr früh. Knapp 2 1/2 Stunden nach dem Schlafengehen klingelte der Wecker auch schon wieder. Etwas fertig, aber aufgrund des schönen Wetters voller Vorfreude haben sich 5 harte Fotografen in der Lobby getroffen und sind wegen der Bequemlichkeit mit dem Taxi zum Elbstrand gefahren. Nachdem der Sonnenaufgang doch nicht so "geil" war und der Strand weniger hergab als geplant, spazierten wir weiter bis zum "Dockland". Vom Dach aus konnten wir super das Einlaufen der Aida beobachten.
Nach einen ausgiebigen Frühstück und einem kurzen refresh ging es um 10 Uhr in großer Gruppe wieder los. Wir spazierten gemeinsam vom Rathaus zur evangelische Hauptkirche St. Michaelis - „Michel“, weiter über die Reeperbahn bis zum Fischmarkt. Da es sehr viel zu erkunden gab, waren inzwischen schon über 3 Stunden vergangen. An der Elbe trennten wir uns dann für 2 Stunden auf, da einige das U-Boot besichtigen wollten und einige doch lieber eine gemütliche Jause an den Landungsbrücken genossen. Nachdem die Sonne schon den ganzen Tag vom Himmel "knallte", entschlossen wir uns nach Övelgönne zum Elbstrand zu fahren. Da die letzten 2 1/2 Tage schon sehr anstrengend waren, entspannten wir am Strand in der Sonne mit einem Bier, ohne viele Fotos zu machen. Danach haben wir die herrliche Aussicht von der Elbwarte mit unzähligen Fotos festgehalten. Die Rückfahrt mit dem Bus war nicht sehr komfortabel, da fast 100 andere Leute die selbe Idee hatten. Um die Haltestelle nicht zu verpassen, machte Gerald im Bus über die Lautsprecher eine Durchsage, dass alle Knipserklubmitglieder bitte an der nächsten Haltestelle aussteigen sollen.
Nachdem wir aus dem Zimmer die Stative geholt hatten, ging es wieder in den Hafen um das tolle Abendlicht zu nutzen. Anschließend haben wir uns mit typisch Hamburger Spezialitäten gestärkt, um für den letzten Abend gerüstet zu sein. Die blaue Stunde haben wir bei den Landungsbrücken verbracht, um stimmungsvolle Bilder von der Queen Mary II, vom Hafen und von der Stadt zu machen. Bevor wir ins Hotel fuhren, sind wir noch durch die Reeperbahn inkl. Herbertstraße gegangen. Wahnsinn was da abging. Wir waren aber fast alle zu müde um eines der vielen Angebote anzunehmen bzw. in eine Bar zu gehen.
Der letzte Tag unserer Klubreise startete wieder sehr früh. Um 4:15 brachen fast alle Mitglieder zum Fischmarkt auf. 2 harte Knipser stießen direkt von der Reeperbahn zu uns. Am Markt verbrachten wir dann gut 2 Stunden um die unterschiedlichsten Standln zu betrachten. Leider haben wir uns unter dem Fischmarkt ganz etwas anderes vorgestellt. Es war aber lustig zwischen den "Marktschreiern", Betrunkenen und Touristen zu spazieren... Nach dem Frühstück haben wir ausgecheckt und uns, schon etwas gezeichnet von den anstrengenden Tagen davor, auf den Weg in die Stadt gemacht. Diesmal wurden wir nicht mehr als Fotoklub identifiziert, da einige Teilnehmer nur noch mit eingeschränkter Ausrüstung unterwegs waren... Nachdem das Wetter nicht sonderlich gut war und wir uns einbildeten eh schon fast alles gesehen zu haben, sind wir eher planlos herumgeirrt. Nachdem es auch noch zu regnen begann, entschlossen wir einen Museumstag einzulegen. Ein Teil ging ins Maritime Museum, ein weiterer Teil hatte sich Tickets fürs Miniatur Wunderland vorreserviert. Gegen 17 Uhr sind wir dann gemeinsam Richtung Flughafen aufgebrochen. Nachdem wir am Vortag eingecheckt hatten, gab es diesmal keine Probleme.
Gegen 0:30 sind wir dann fix und fertig, aber sehr zufrieden mit der Fotoausbeute in Graz angekommen. Dass es für manche die erste mehrtägige Klubreise war, merkte man daran, dass sie Bücher zum Lesen mitnahmen. Schon ziemlich naiv... Es hat aber wieder allen Teilnehmern großen Spaß gemacht. Bei einer längeren Städtereisen steht nämlich nicht nur das Fotografieren im Vordergrund, sondern auch eine schöne gemeinsame Zeit!
Teilnehmer:
Gerald Still und Sabine
Ivo Velchev
Michael Geramb
Astrid Geramb
Martin Seifert
Markus Jöbstl
Joachim Gründler und Petra
Reinhard Brandner und Erika
Gerald Jagersbacher
Peter Reiter
Bea Kmetitsch
Stefan Wild
Werner Luttenberger
Eduardo Delso