​​​Amsterdam (6.4.-9.4.2017)

Nach der Reise ist bekanntlich vor der Reise, und so begannen die Planungen für die Städtereise 2017 bereits kurz nach unserer Hamburgreise 2016... Wie immer war dies ein mehrstufiger Prozess. Zuerst wurde in einer Umfrage das Ziel ausgewählt. Hier hat sich Amsterdam knapp vor einer Österreichtour durchgesetzt. Der zweite Punkt war es einen gemeinsamen Termin zu finden. Hier konnten wir uns auf ein Wochenende Anfang April einigen. Danach hieß es "Urlaub ansuchen" um die Teilnahme zu fixieren. Da diese demokratischen Prozesse doch einige Zeit in Anspruch nehmen, wurden die Flüge und das Hotel erst gegen Ende 2016 gebucht. 15 Fotografen und 2 Begleitungen freuten sich auf Amsterdam.

 

Anfang März haben wir dann das Programm für die 4 Tage in der niederländischen Hauptstadt, welche mit knapp über 820.000 Einwohner dreimal so groß wie Graz ist, zusammengestellt. Der Schwerpunkt waren die Stadt, die Architektur, die Grachten und die Menschen und nur bei Schlechtwetter wären Museen am Programm. Außerdem entschlossen wir uns, keinen Sonnenaufgang zu fotografieren, da dies unsere Tage unnötig lange macht...

 

In der letzten Woche vor der Abreise wurde unsere "internationale" Gruppe (3 Deutsche, 1 Spanier, 1 Schweizerin, 1 Engländer und 11 Österreicher) nochmals dezimiert. Und so blieben am Ende 14 Personen übrig.

 

Dann war es endlich soweit. Die Reise begann wie schon so oft in aller früh am Magna-Parkplatz in Graz. Um 3:45 sind wir zum Flughafen nach Wien aufgebrochen. Dort angekommen gab es gleich einmal 2 kurze Schreckmomente. Gerald hat seinen Reisepass vergessen und Erikas Buchung ging noch auf ihren alten Namen... Nachdem wir aber alle im Flugzeug saßen, ließ die Anspannung nach. Heim kommen wir schon irgendwie. Den knapp zwei stündigen ruhigen Flug nutzen wir um noch kurz unsere Akkus aufzuladen bzw. um die letzten Details zum Programm zu planen. Beim Landeanflug fielen uns sofort 3 Dinge auf: 1. Es ist so grün. 2. Es gibt verdammt viel Wasser. Und 3. Wo sind die Berge? Nachdem jeder seinen Koffer hatte, auch Bea, fuhren wir bequem mit zwei Taxibusse zum Hotel. Dort stießen noch Marion und Peter auf uns. Damit waren wir vollzählig und konnten mit der Erkundung der Stadt beginnen. Wir spazierten vom Sarphatipark zum Albert Cuypstraat Markt weiter zur Magere Brücke. Unterwegs hielten wir immer wieder an den wunderschönen, windschiefen Gebäuden an den Grachten um Fotos zu machen. Der erste längere Fotostopp war dann am Ufer der Amsel. Es kam gerade die Sonne raus und wir genossen die wärmenden Sonnenstrahlen für eine kurze Pause. Danach wurden wir durstig und suchten eine Bar um unser erstes Heineken zu trinken. Gestärkt schlenderten wir weiter zum Rembrandt Platz. Von dort ging es über den Blumenmarkt zum Begijnhof. Immer wieder waren wir von den Radfahrern fasziniert. Kreuz und quer schossen sie durch die Straßen und irgendwie ganz intuitiv ohne Kollision. Nur hin und wieder ein Fotograf aus Graz zwang den Radlern gebrauch von ihrer Glocke zu machen...Gegen 17 Uhr waren wir dann ziemlich durchfroren und hungrig und machten uns auf die Suche nach einem passenden Restaurant. Für 14 Personen ist es nämlich nicht so einfach etwas zu finden. Ein Italiener nahm aber die hungrige Gruppe aus Österreich auf und verköstigte uns anständig. Gestärkt und einiger Maßen aufgewärmt suchten wir unseren Fotospot für die blaue Stunde. Bei der Blauwbrug machten wir es uns bei 5 Grad und Wind "gemütlich" und warteten bis es endlich losging. Kurz nach 20:30 Uhr setzte die blaue Stunde ein und wir konnten die stimmungsvollen Aufnahmen machen, welche wir uns erhofft hatten. Nach 30 Minuten war es auch schon wieder vorbei und es ging schnurstracks zum Hotel zurück. Bei einem gute Nacht Bier ließen wir den ersten Tag ausklingen.

Für den Knipserklub unüblich begann der zweite Tag erst um 9 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück in einer kleinen Bäckerei. Zufrieden und gut gestärkt sind wir Richtung Rijksmuseum spaziert. Auf dem Weg dorthin haben wir wieder unzählige Motive entdeckt und fotografiert. Vor dem Museum wollten wir den "I Amsterdam" Schriftzug für unser Gruppenfoto in Beschlag nehmen. Da wir aber ungefähr 200 Menschen dafür verscheuchen hätten müssen, haben wir uns mit 2 Buchstaben zufrieden gegeben... Das überraschend schöne Wetter machte unseren geplanten Museumstag aber einen Strich durch die Rechnung. Wir spazierten lieber durch die Altstadt Richtung Oper, wo wir eine Bootsfahrt durch die Grachten machten. Hier haben wir viele interessante Sachen über diese erfahren. Das zum Beispiel die über 160 händisch angelegten Grachten über 100km Länge haben und von über 1300 Brücken überspannt werden. Das Grachtennetz Amsterdams wurde ab 1612 zum bequemen An- und Abtransport von Waren zu den direkt daran errichteten Lager- und Kaufmannshäusern sowie zur Entwässerung und Verteidigung angelegt. Es spielt sich sowieso sehr viel am Wasser ab. Sei es Frachttransporte, Ausflugsboote oder Hausboote. Letztere, wenn sie legal angemeldet sind, haben sogar Strom-, Gas- und Wasseranschluss sowie eine "Hausnummer". Nach der Rundfahrt schlenderten wir wieder Richtung Museum, da dort unser Abendlokal und unser Spot für die blaue Stunde waren. Das schöne war, dass obwohl alle 5 Minuten jemand aufs WC musste oder Durst hatte oder einen kleinen Snack brauchte, wir immer gemeinsam als Gruppe unterwegs waren. Unterwegs kamen wir an viele Coffeeshops vorbei, die man allein schon durch den süßlichen Geruch nicht übersehen konnte. Die kiffenden Menschen, die meistens in der Nähe zu sehen waren, gaben schon ein seltsames Bild ab... Und nein, wir haben nichts probiert... Ziemlich ausgehungert sind wir dann im Hard Rock Café angekommen und hatten Glück, ohne lange Wartezeit einen Tisch zu bekommen. Mit einer deftigen Mahlzeit und einem 6,5€ Bier stärkten wir uns für den Abend. Vor dem Rijksmuseum platzieren wir uns und nahmen mit unseren Stativen die besten Plätze ein. Dann hieß es warten und warten und warten. Gefühlt eine halbe Ewigkeit warteten wir, bis endlich die Lichter am Gebäude, beim Schriftzug und Brunnen eingeschaltet wurden. Dann konnten wir endlich unsere herrlichen Fotos machen. Ein wunderschöner Moment war, als ein Freudenschrei von Bea ertönte, weil ihr mit einem "gescheiten" Objektiv ausgeholfen wurde und sie dadurch ein super Foto machen konnte. Diese Momente erlebt man nur im Knipserklub ;-). Dann ging es auch schon wieder zurück zum Hotel, Sachen ablegen, gute Abend Bier trinken und ab ins Bett. 

Auch der dritte Tag begann erst um 9 Uhr mit dem gemeinsamen Frühstück. Danach sind wir mit der Straßenbahn ein Stück in die Altstadt gefahren. Wir spazierten dann bis zur alten Kirche am Dachboden einer schönen Gracht entlang. Einige haben diese interessante geheime katholische Kirche aus dem 17. Jahrhundert besucht. Die anderen nutzen die Zeit um sich in der Sonne mit einem Kaffee verwöhnen zu lassen. Da wir die Zeit übersehen haben, gingen wir etwas flotter zum Noordermarkt. Dort angekommen, war wieder eine kleine Pause angesagt. Bei Kaffee und Apfelstrudel sahen wir das bunte Treiben am Markt zu. Dann spazierten wir durch den Markt Richtung Hauptbahnhof. Dort waren wir vom dreistöckigen Parkhaus für Fahrräder begeistert. Dies unterstrich nochmals deutlich, wie man mit einem guten Fahradwegenetz und genügend Abstellplätze eine ganze Stadt zum Fahrradfahren bewegen kann. Vom Bahnhof fuhren wir mit der Fähre zum A'DAM Turm von wo aus unser Ausflug nach Zaanse Schans zu den Windmühlen startete. Auf der Fahrt dorthin erklärte uns die Reiseleiterin die Geschichte der Windmühlen und für was sie alles verwendet wurden. Neben Mehl- gab es auch Säge-, Öl- und Farbmühlen. Im sehr touristischen Park haben wir zuerst die Herstellung eines Holzschuhes beobachten können und danach eine Käserei besucht. Ja, wir sind einer Dame mit Regenschirm in der Hand nachgelaufen... Anschließend konnten wir den schönen Park, ähnlich dem Freilichtmuseum Stübing, noch selbst erkunden. Zurück in Amsterdam gingen wir gleich Abendessen um nicht die blaue Stunde zu verpassen. An der Oudezijds Voorburgwal fanden wir auf einer Brücke den passenden Platz. Mit unseren Kameras haben wir dann schon die neugierigen Blicke auf uns gezogen... Wir bauten unsere Stative auf, stellten die Kameras manuell ein um das optimale Ergebnis zu bekommen. Die Passanten versuchten im Vorbeigehen mit ihren Smartphones das selbe Ergebnis zu erzielen... Als jeder seine Fotos im Kasten hatte, gingen wir über das Rotlichtviertel, wo wir (leider) nicht fotografieren durften, zurück zum Hotel. Es war schon sehr schräg, an den Schaufenstern vorbeizugehen wo sich die Damen präsentierten... Nach dem gute Nacht Bier, diesmal 2 kleine statt einem großen, weil es billiger war, ging es ab ins Bett. Nur 5 hartgesottene Knipser, denen 13 Stunden fotografieren noch zu wenig war, stürzten sie sich ins Amsterdamer-Nachtleben...

Der letzte Tag unserer Reise startete um ganze 30 Minuten früher als üblich. Bereits um 8:30 Uhr haben wir unser gemeinsames Frühstück eingenommen. Nach dem auschecken und verstauen des Gepäcks am Hauptbahnhof, starteten wir unseren letzten Rundgang bei herrlichem Frühlingswetter (wenn Engel reisen...) durch die niederländische Hauptstadt. Wir gingen zu 3 kleineren Inseln, welche uns die Reiseleiterin empfohlen hat, westlich des Bahnhofs. Diese sehr ruhige Wohngegend war komplett konträr zur Altstadt, wo schon zu Mittag lärmende Touristen die Straßen verstopften... Nach einer Kaffeepause, in einem der unzähligen entzückenden Cafes, verabschiedeten wir Arthur, welcher sich super in die Gruppe integriert hat, Richtung England. Wir spazierten dann weiter durch die engen Gassen Richtung Nemo (Science Museum). Auf dem Dach des modernen Baues machten wir es uns dann bei über 20 Grad und strahlendem Sonnenschein gemütlich. Da sich nicht nur die Akkus der Kameras dem Ende zugingen, sondern auch unsere Energie fast erschöpft war, beschlossen wir, einfach noch länger das bunte Treiben, die Aussicht und die Somme am Dach zu genießen. Wir sparzierten dann entlang der Oosterdokskade, vorbei an modernen Gebäuden zum Bahnhof und fuhren schon etwas früher zum Flughafen. Am Gate wurden dann schon die Fotos auf den Kameras begutachtet und besprochen. 

 

Nach einem ruhigen Flug und einer angenehmen Rückfahrt nach Graz ging kurz nach Mitternacht ein wunderschöner Städteurlaub, welcher einmal mehr unterstrich, dass der Knipserklub eine große Familie ist und die schönsten Fotos doch gemeinsam entstehen, zu Ende. 

Statistik:

Donnerstag, 6.4.:                    21.550 Schritte               15,26km

Freitag, 7.4.:                            18.225 Schritte               14,06km

Samstag, 8.4.:                         26.910 Schritte               20,57km

Sonntag, 9.4.:                         19.038 Schritte               14,66km

Gesamt:                                  85.723 Schritte                64,58km

 

Durchschnittliche Fotos pro Teilnehmer: 1500

Fotos je zurückgeletem km: 23,2

 

Teilnehmer je Kamerahersteller:

Canon 8

Fuji 1

Nikon 2

Sony 1

 

Durchschnittlicher Bierkonsum pro Teilnehmer: 7l

Durchschnittliche Promille-Level (Watson-Formel): 0,27 ;-)

Teilnehmer:

Anna Radner mit Dominik 

Gabi Rabitsch 

Martin Seifert 

Peter Reiter 

Marion Kain

Bea Kmetitsch  

Norbert Eder

Reinhard Brandner mit Erika

Fiona Fraxler

Julian Taffner 

Arthur Patchett

Gerald Jagersbacher 


*) Anmerkung der Redaktion - die Bilder wurden sauber ausgerichtet, die Häuser sind einfach so schief...