Landschaftsfotografie auf der Tyrnauer Alm (26.9.2021)
Wenn am Sonntag der Wecker um 3:55 Uhr klingelt und die Leute gutgelaunt aus dem Bett springen, dann muss der Knipserklub eine Veranstaltung haben - und genau so war es auch. Nach unserem Porträt-Schwerpunkt der letzten Monate stand nun der erste Fotospaziergang zum neuen Schwerpunktsthema "Landschaftsfotografie" an. Passend zum Theorieblock beim letzten Klubabend ging es diesmal um die Ausrüstung und Kameraeinstellungen.
Punkt 6:00 Uhr haben wir uns am Parkplatz der Tyrnauer Almhütte getroffen. Schwer beladen mit Stativ, diversen Objektiven, Filtern und Jause ging es dann los Richtung Rote Wand. Geplant war, dass wir bis zum Gipfel der Tyrnauer Alm gehen und von dort den Sonnenaufgang fotografieren. Ein Waldstück verunsicherte uns jedoch ob wir denn von oben freien Blick haben, daher blieben wir am Fuß des Anstiegs stehen. Wie es sich für Landschaftsfotografen gehört bauten wir unsere Stative auf, wählten einen Bildausschnitt, stellten die Kamera ein und warteten auf 6:52 Uhr, denn da sollte die Sonne über den Horizont hervorkommen. Die Zeit nutzten wir natürlich um gemeinsam die Einstellungen vorzunehmen, den Einsatz von Verlaufsfiltern zu testen und Kaffee zu trinken. Roman hatte eine ganze Tasche an Filtern dabei, sodass jeder selbst probieren konnte. Die Ergebnisse waren wirklich beeindruckend und haben gezeigt, dass auch in Zeiten der Bildbearbeitung Filter ihre Berechtigung haben. Neben dem Filter ist auch die Blende sehr wichtig. Um eine größere Schärfentiefe und auch Sonnensterne zu erzielen, schlossen wir die Blende auf 8-11. Als dann die Sonne am Horizont hervorspitzelte wurden im Sekundentakt die Auslöser gedrückt. Aufgrund der vielen spiegellosen Kameras fand das Ganze, sehr ungewohnt, fast lautlos statt... Wir fotografierten aber nicht lange vom Stativ aus, da wir mit der Kamera in der Hand wesentlich flexibler bei der Bildgestaltung waren. Die Durchschnittshöhe der Fotografen war zeitweise unter einem halben Meter. Das schöne warme Morgenlicht war wunderbar und entschädigte mehr als ausreichend das frühe Aufstehen.
Nach knapp 30 Minuten stand die Sonne schon hoch über dem Horizont und wir gingen weiter auf den Gipfel der Tyrnauer Alm. Als wir oben ankamen ärgerten wir uns, denn hier war die Aussicht auf den Sonnenaufgang noch schöner und zudem hatte man einen wunderbaren Rundumblick. Aber nachdem wir Teil 2 der Landschaftsfotografie - in dem es unter anderem um Planung geht - noch nicht hatten, konnten wir es ja noch nicht besser wissen. Das Licht war nicht mehr optimal, so genossen wir mehr die Aussicht und Ruhe anstatt zu fotografieren.
Anschließend wanderten wir weiter bis zur roten Wand. Wir kamen nur schleppend voran, da immer wieder ein schönes Motiv entdeckt wurde. Sei es eine schöne Blume, eine tolle Spiegelung oder ein roter Fliegenpilz. Nach gut 2 1/2 Stunden haben wir das Gipfelkreuz erreicht und uns nach dem obligatorischen Gruppenfoto gemütlich gestärkt. Danach ging es fast ohne Fotostop retour zur Almhütte.
Nach knapp 5 Stunden traten wir die Heimreise an. Auch wenn es wieder einmal anstrengend war - wer erinnert sich schon an einen Sonntag zurück, an dem er gemütlich ausschlafen konnte? Aber an einen Fotoausflug mit Stirnlampe, coolen Fotos vom Sonnenaufgang und dem gemeinsamen Jausnen am menschenleeren Gipfel erinnern wir uns sicher noch lange.
